Phonologie & Phonetik - von Lauterwerb und Lautbildung

Zur Behandlung der Aussprachestörung im Bereich Phonologie (Laute werden korrekt gebildet, aber im Wort nicht oder nicht korrekt eingesetzt) wurde die Fortbildung P.O.P.T. (psycholinguistisch orientierte Phonologie Therapie) bei Prof. Dr. Anette V. Fox-Boyer besucht. Dieser therapeutische Ansatz ist für Kinder jeden Alters, egal ob primäre oder sekundäre Störung / Verzögerung, anwendbar. 

Hier geht es darum ohne Druck den Unterschied zwischen dem gewünschten Ziellaut und dem verwendeten Ersatzlaut zu unterscheiden, bevor es um die Versuche der Produktion geht. Das verschafft eine vertrauensvolle Umgebung, die die Basis einer guten Therapie ist.

 

Hier ein kleiner Einblick: 

ch 1
Das Hexengeräusch ch1. Wir hören es zum Beispiel bei weich oder richtig und kommt im Deutschen am Ende und in der Mitte des Wortes vor. Bei der Aussprache des Wortes China (Kina?) haben wir eine Ausnahme... oder Diskusionsgrundlage ;-)
/ts/
Wenn lautlich der Blitz einschlägt, dann ist das wohl der Blitz, der auch gleich sein Geräusch /ts/ im Wort mit sich trägt. Zange, Glatze, Witz sind Beispiele dafür, dass dieser Laut im deutschen Sprachgebrauch auf allen Positionen möglich ist. *
/s/
Wenn die Schlange zischt, dann ist es lautlich das scharfe ß, welches wir mittig und am Ende der (hoch-) deutschen Sprache finden. Beispiele: Wasser und nass. *
/z/
Da wäre beispielsweise auch noch die Biene. Vorne wie in der Mitte, wie bei Sonne oder Käse, begegnet uns dieser Laut. *

*Flutscht die Zunge bei diesen Lauten durch die Zähne, oder berührt diese beim sprechen, dann reden wir von einer phonetischen Lautentstellung. Der Laut ist erkennbar, wird jedoch nicht korrekt gebildet. Das ist dann lispeln. Das die Zunge bis zum Zahnwechsel an die Zähne kommt ist übrigens völlig normal :-)